Spitze Fragen, gespitzte Ohren und Spitzenpolitiker: In unserem Format MOPO-Talk stellten sich die Partei-Schwergewichte für die 23. Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft den Fragen von Moderator Marco Carini. Wie ist es lief, könnt ihr hier zusammengefasst nachlesen.
Sonja Jacobsen (FDP) und Heike Sudmann (Linke)
Den Auftakt machten FDP-Chefin Sonja Jacobsen und Linken-Spitzenkandidatin Heike Sudmann – inhaltlich weit voneinander entfernt, aber geeint im Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit ihrer Parteien. Besonders hitzig wurde es beim Thema Vermögenssteuer: Während Sudmann sie als Mittel gegen Ungleichheit forderte, lehnte Jacobsen neue Steuern strikt ab. Trotz harter Debatten über soziale Gerechtigkeit und Verkehrspolitik betonten beide die Bedeutung eines fairen Wahlkampfes.

Dennis Thering (CDU)
Nächster Gast war Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering, der sich trotz der Kritik an der Bundestagsabstimmung mit der AfD motiviert gibt. Er betonte: „Keine Zusammenarbeit mit der AfD“, räumte aber ein, dass Merz seine Meinung geändert habe. Inhaltlich setzte Thering auf Sicherheit, Verkehr und Wohnen: mehr Polizei, Quartiersgaragen und weniger Bürokratie. Eine Koalition mit der SPD wäre ihm lieber als mit den Grünen.

Katharina Fegebank (SPD)
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), die sich um das Amt der Ersten Bürgermeisterin bewirbt, nahm beim MOPO-Talk Stellung zu zentralen Themen. Beispielsweise kritisierte sie die schlechte Kommunikation des Heizungsgesetzes, das Unsicherheiten geschürt habe, und erklärt ihre verglichen mit Amtsinhaber Peter Tschentscher (SPD) geringere Popularität mit dessen „Bürgermeisterbonus“. Während sie seine Detailverliebtheit lobte, bemängelte sie langsame Entscheidungen. Eine schwarz-grüne Koalition schloss sie aus und befürwortete die Fortsetzung von Rot-Grün. Sie forderte einen modernen Hafen als „Lebensader der Stadt“ und kritisierte die CDU für ihre Blockade beim Wohnungsbauprojekt Oberbillwerder.

Peter Tschentscher (SPD)
Im letzten MOPO-Talk stellte sich Hamburgs amtierender Bürgermeister und – wie mittlerweile feststeht – Wahlsieger Peter Tschentscher (SPD) den Fragen der Leser und Journalisten und sprach über zentrale Themen wie Wohnen, Sicherheit, Mobilität und soziale Absicherung.
Tschentscher betonte, dass die SPD für faire Löhne sorgen würde, was langfristig zu höheren Renten führe. Eine Kürzung des Bürgergelds lehne er ab, doch es müsse vermieden werden, dass dessen Erhöhungen die Tariflöhne übersteigen und so Ungerechtigkeiten entstehen. Beim Thema Sicherheit verwies der Bürgermeister auf Hamburgs Doppelstrategie: eine verstärkte Polizeipräsenz gepaart mit Prävention. Die Kriminalitätsrate sei unter der SPD-Regierung gesunken.
Angesichts steigender Wohnkosten betonte Tschentscher die Bedeutung des staatlich geförderten Wohnungsbaus, der weiter ausgebaut werde, um auch Normalverdienern bezahlbaren Wohnraum zu sichern. Neue Stadtteile wie Grasbrook sollen zusätzlichen Wohnraum schaffen. Auf die Frage nach seiner Persönlichkeit erklärte Tschentscher, dass er privat lockerer sei, als viele dächten. Als Bürgermeister müsse er jedoch Ernsthaftigkeit zeigen.
