Große Ehre für die Hamburger Morgenpost: Nina Gessner gewinnt Wächterpreis

Für ihre Recherchen zu den Filz-Vorwürfen gegen Finanzsenator Andreas Dressel ist MOPO-Redakteurin Nina Gessner mit dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet worden – einem der bedeutendsten deutschen Journalistenpreise.
Unter dem Vorsitz des „Rheinische Post“-Chefredakteurs Moritz Döbler kürte eine unabhängige Jury der Stiftung „Freiheit der Presse“ die Hamburger Journalistin mit dem dritten Platz der diesjährigen Ausschreibung.
Gessner erhielt die Anerkennung für die Aufdeckung der ominösen Vergabe eines großen Auftrages des Hamburger Finanzsenators an einen Parteikollegen (SPD). Die Journalistin wies in einer 2021/2022 erschienen Serie nach, dass Dressel versuchte, die gesetzlich vorgeschriebene öffentliche Ausschreibung zu umwandern, um den neun Millionen schweren Auftrag zu der Förderung von Start-Ups an Entrepreneur und Freund Nico Lumma zu vergeben. Das Ergebnis der Aufdeckung: Der Finanzsenator revidierte seine parteiische Vergabe.
Chefredaktion betont Bedeutung des Lokaljournalismus
Geli Tangermann, stellvertretende Chefredakteurin der Hamburger Morgenpost, kommentiert erfreut: „Im Zuge ihrer Recherche ist Nina Gessner auf extremen Widerstand gestoßen – und hartnäckig geblieben, wo andere aufgegeben hätten. Sie hat mit ihrer Arbeit beispielhaft gezeigt, wie wichtig Lokaljournalismus ist und was er bewirken kann.“ Für Nina Gessner ist dies nicht die erste journalistische Auszeichnung: Bereits 2021 gewann sie den Deutschen Lokaljournalistenpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Die Preisverleihung soll am 20.06.2023 im Frankfurter Römer stattfinden. Christian Wulff, Bundespräsident a.D., erhält die Festansprache.