Die Hamburger Morgenpost hatte Grund zum Feiern: Deutschlands älteste Boulevardzeitung ist stolze 75 Jahre alt geworden! Seit ihrer Gründung hat sie turbulente Zeiten durchlebt, Höhen und Tiefen, Rettungen in letzter Sekunde, aber auch journalistische Glanzleistungen. Sie hat sich stets behauptet und bleibt bis heute ein unverzichtbares Sprachrohr der Hansestadt. Am Freitagabend (13.09.) wurde das im Hamburger Club „Knust“ ausgiebig gefeiert, und es gab einige Überraschungen.
Die Feier fühlte sich wie ein großes Familientreffen an. Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Freunde und Wegbegleiter der MOPO kamen zusammen, um auf dieses große Jubiläum anzustoßen. Während man sich in geselliger Runde austauschte, wurde nicht nur über die Vergangenheit philosophiert, sondern auch ein Blick in die Zukunft gewagt. In einer Podiumsdiskussion sprachen Christian Siebert (Geschäftsführer des „Abendblatt“), Claudius Senst (CEO der „Bild“-Gruppe) und MOPO-Verleger Arist von Harpe über die Herausforderungen der Zeitungsbranche im digitalen Zeitalter. Ein unerwartetes Highlight des Abends war der Auftritt von Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda, der als Überraschungs-DJ zusammen mit DJ MAD ordentlich die Stimmung aufdrehte. Mit Charme und Humor gratulierte er der Zeitung: „Für 75 Jahre seht ihr alle noch ganz schön frisch aus!“ Die Tanzfläche füllte sich schnell, und die Stimmung war ausgelassen. Auch die zweite Bürgermeisterin, Katharina Fegebank, war zugegen und würdigte die MOPO als festen Bestandteil der Stadt: „Ohne die MOPO wäre Hamburg um ein großes Stück ärmer.“
Die MOPO ist viel mehr als nur eine Zeitung – sie ist ein Stück Hamburger Geschichte.
… das zeigt sich auch im Jubiläumsbuch „Morgen wird nicht gedruckt. Papier ist alle.“ Dieses Buch hebt sich bewusst von klassischen Jubiläumsschriften ab. Anstatt Erfolgsgeschichten chronologisch aufzuzählen, bietet es ehrliche und teils schonungslose Einblicke in das Leben hinter den Kulissen. Die Leser erfahren von den Höhen und Tiefen der Redaktion: Über lange Arbeitstage, Existenzängste, legendäre Abende in der Taverne um die Ecke, aber auch von Rettungen in letzter Minute, die der Zeitung das Überleben sicherten.
In den letzten 75 Jahren hat die MOPO einige prominente Namen hervorgebracht. Marion Horn, heutige Chefredakteurin der „Bild“, und Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender von Springer, begannen hier ihre Karrieren. Auch der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement war in den 1980er Jahren Chefredakteur der MOPO. Zahlreiche Volontäre, die bei großen nationalen Medien wie „Stern“, „Spiegel“ oder den TV-Sendern ARD, ZDF und RTL Karriere gemacht haben, entstammen den Reihen der MOPO.
Seite an Seite für die MOPO
Nicht zuletzt hat die MOPO viele Kämpfe ausgefochten, um zu überleben. Vor fünf Jahren drohte die Zeitung, komplett ausverkauft zu werden. Doch die Mitarbeiter leisteten Widerstand und lösten eine Welle der Solidarität aus, bei der Persönlichkeiten aus Politik, Musik und Wirtschaft wie der Bürgermeister, Rockstars und Kiez-Promis Seite an Seite für die MOPO einstanden – und letztendlich den Ausverkauf verhinderten.
Heute hat die MOPO ihren Platz in der digitalen Medienwelt gefunden und ist weiterhin eine unverzichtbare Stimme der Stadt. Trotz aller Herausforderungen blickt die Zeitung optimistisch in die Zukunft. Und so bleibt nur noch eines zu sagen: Hoch die Tassen – auf die nächsten 75 Jahre MOPO!